Wie "grün" kann ein Verpackungsunternehmen sein?

Gespräch mit Xaver Egger, dem Geschäftsführer der Verpackungsdruckerei EGGER Druck + Medien sowie des Onlineshops madika.de, über eine umweltfreundliche Verpackungs-Produktion und ob Nachhaltigkeit in der Verpackungsbranche mehr als ein Trend ist.  

EGGER Druck + Medien Xaver und Josef EGGER
Xaver Egger, links im Bild, gemeinsam mit seinem Bruder Josef, bei der Verleihung der Auszeichnung "Blühender Betrieb". Im Hintergrund zu sehen: der naturnah angelegte Garten mit Bienenkästen.

Herr Egger, können Sie das Unternehmen EGGER Druck + Medien zunächst einmal kurz beschreiben?  

Wir bei EGGER Druck + Medien sehen uns als Premiumdruckerei mit Spezialisierung auf individuelle und hochwertige Packaging Lösungen. Gemeinsam mit unserem Onlineshop madika.de versuchen wir, den Kunden sowohl Individualität als auch online kalkulierbare standardisierte Produkte anbieten zu können. Dabei sehen wir unsere Kartonverpackungen als hochwertige Alternative zu Verpackungen aus Kunststoff, die vermehrt aktiv von Kunden gesucht wird.

Was macht EGGER Druck + Medien bzw. die angebotenen Produkte nachhaltig?

Durch viele kleinere und größere Maßnahmen versuchen wir, den energieintensiven Druckprozess auszugleichen und die Umwelt zu schonen. Dazu gehören beispielsweise eine Wärmerückgewinnungsanlage, mit der wir die Abwärme der Druckmaschine nutzen, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie eine Zuführung von ausschließlich Ökostrom aus bayerischen Wasserkraftanlagen – zum Beispiel für unsere E-Fahrzeugflotte.

Bei der Auswahl des Kartons achten wir selbstverständlich darauf, nur Papiere zu nutzen, die aus Bäumen von nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Besonders gerne produzieren wir auf Recyclingpapier oder Graspapier, welches nicht nur aus einem schnell nachwachsenden Rohstoff besteht, sondern vor allem Wasser und Energie bei der Produktion spart. Auch bei unseren Farben achten wir auf bestmögliche Qualität und verwenden mineralölfreies Material, welches auf nachwachsenden Rohstoffen basiert. Zusätzlich bieten wir den Kunden die Möglichkeit, die beim Druckprozess entstehenden CO2-Emissionen ihrer Druckprodukte auszugleichen.

Während der Produktion achten wir auf präzises und materialsparendes Arbeiten. Zusätzlich wird übrig gebliebenes Papier nicht einfach weggeworfen, sondern an Kindergärten in der Umgebung verschenkt oder für Sonderprojekte genutzt. Des Weiteren pflanzen wir mit jeder Bewertung, die wir über Google erhalten, gemeinsam mit der Organisation "ReviewForest" einen Baum auf der Yucatán Halbinsel in Mexiko. So können wir die Welt ein wenig grüner machen und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz und zur Artenvielfalt leisten.

Auf unserem eigenen Betriebsgelände versuchen wir zudem, mit gutem Beispiel voranzugehen und zu zeigen, dass sich nachhaltiges Handeln und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen. In unserem naturnah angelegten Garten – mit dem wir vom Land Bayern als erster "Blühender Betrieb Landsbergs“ ausgezeichnet wurden – fühlen sich Insekten, Vögel sowie unsere firmeneigenen Bienenvölker das ganze Jahr über wohl.

Gibt es etwas, an dem Sie zurzeit arbeiten, um die Produkte oder die Produktion noch umweltfreundlicher zu gestalten – oder wurde das Optimierungspotenzial bereits ausgeschöpft?

Es gibt immer Verbesserungspotenzial – selbstverständlich auch für uns! Konkret arbeiten wir daran, über unseren Onlineshop alle nachhaltigen Angebote anzubieten, die wir derzeit nur per individueller Anfrage bearbeiten können – z.B. gehören dazu der klimaneutrale Druck oder 100 % Recyclingmaterial.

Weiteres Verbesserungspotenzial hinsichtlich Nachhaltigkeit erarbeiten wir zudem gerade gemeinsam mit Studierenden in verschiedenen Projekten und betrachten hierbei sowohl verschiedene Möglichkeiten, unseren Verbrauch von Ressourcen auszugleichen, unsere Abläufe zu optimieren als auch neue, ressourcenschonendere Materialien.

Ist „Nachhaltigkeit“ ein Trend, der verstärkt von Kunden nachgefragt wird?

Der Trend zu nachhaltigen Verpackungsmaterialien ist definitiv seit einigen Jahren zu spüren. Wobei ich hier mehr von einem Paradigmenwechsel sprechen würde – das Thema ist heutzutage relevant wie nie zuvor und wird auch aktiv von Endverbrauchern eingefordert. Wir sehen dies nicht nur bei der Produktion oder den Materialien, sondern auch im Design, welches puristischer wird und weniger auf Veredelungen oder vollflächige Glanzfolienkaschierungen setzt, damit die Verpackungen ihre Recyclingfähigkeit behalten.

Welche Rolle nimmt das Thema „Preispolitik“ bei EGGER Druck + Medien und madika ein?

Viele Produktionsschritte laufen bei uns manuell ab und die hohe Qualität unserer Endprodukte hängt stark von der Erfahrung und Kompetenz unserer Mitarbeiter ab. Zudem setzen wir vor allem auf regionale Partner und Zulieferer, um Transportkosten sowie die Belastung für die Umwelt gering zu halten. Aus diesem Grund führen wir keine Niedrigpreispolitik – wir setzen stattdessen auf hohe Qualität und nachhaltiges Arbeiten, und viele langjährige Kunden belohnen diesen Weg mit ihrer Treue.

Welche Zielgruppe möchten Sie erreichen bzw. welche Zielgruppe hat ein besonderes Interesse an den Verpackungen?

Insbesondere dank unseres Onlineshops madika.de kommen unsere Kunden aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz und sind sehr bunt und vielfältig. Zu unserer Kundschaft gehören Start-ups, große Marken, Marketing-Abteilungen von Städten oder Ferienorten, Grafiker, aber auch kleine Manufakturen und Vereine. Im Grunde alle, die eine individuelle Produktverpackung suchen und auf recyclingfähigen Karton und einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten setzen möchten.

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