Kategorie: Schachtelvielfalt, Wissenswertes
Was ist der Unterschied zwischen Wellpappe, Vollpappe und Graupappe?
Wer sich mit Verpackungen, Druckprodukten oder Versandlösungen beschäftigt, stößt schnell auf die Begriffe Wellpappe, Vollpappe und Graupappe. Auf den ersten Blick wirken sie ähnlich, doch ihre Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden sich erheblich. Während die eine Sorte für maximale Stabilität beim Versand entwickelt wurde, überzeugen andere Varianten durch Formfestigkeit, Nachhaltigkeit oder eine besonders hochwertige Optik. Eine gründliche Kenntnis dieser Materialien erleichtert nicht nur die richtige Wahl für individuelle Projekte, sondern hilft auch, Kosten, Schutzwirkung und Umweltaspekte optimal abzuwägen.
Wellpappe – die robuste Verpackungslösung
Wellpappe besteht aus mindestens einer gewellten Papierbahn (Welle) und einer oder zwei glatten Deckschichten. Durch die Wellenstruktur entsteht ein erstaunlich stabiles Material mit geringem Eigengewicht.
Eigenschaften von Wellpappe
- sehr gute Stoßdämpfung
- hohe Tragfähigkeit
- leicht, kostengünstig und recyclingfähig
- in ein- oder mehrwelligen Ausführungen erhältlich
Typische Anwendungsbereiche von Wellpappe
- Versandkartons und Transportverpackungen
- Umzugskartons
- Produktverpackungen mit höherem Schutzbedarf
- Polsterelemente und Zwischenlagen
- Displays und Präsentationsaufsteller
- Schutzverpackungen für empfindliche Waren
- Verpackungen für E-Commerce und Logistik
Materialzusammensetzung von Wellpappe
Wellpappe besteht aus mindestens drei Papierbahnen: einer gewellten Innenschicht (Welle) und ein bzw. zwei glatten Deckschichten. Verwendet werden meist Schrenzpapier oder Testliner aus recycelten Fasern sowie Kraftliner aus Frischfasern für höhere Festigkeit.
- Einwellige Wellpappe: ca. 1,5–4 mm
- Zweiwellige Wellpappe: ca. 5–7 mm
- Dreiwellige Wellpappe: ca. 7–15 mm
Vollpappe – kompakt und formstabil
Vollpappe ist ein massiver Karton ohne Wellenstruktur. Sie wird aus mehreren verdichteten Lagen Papier hergestellt. Dadurch ist sie flach, stabil und formfest, aber weniger stoßdämpfend als Wellpappe.
Eigenschaften von Vollpappe:
- hohe Biegesteifigkeit
- gute Druck- und Prägequalität
- dünner als Wellpappe, aber stabiler als normaler Karton
- kein Hohlraum, keine Wellenstruktur
- gut weiterverarbeitbar (stanzen, kaschieren, veredeln)
Typische Anwendungsbereiche von Vollpappe
- Faltschachteln und Verkaufsverpackungen
- Buchumschläge und Hardcover-Decken
- Karten, Mappen und Register
- Displays und Aufsteller
- Produktverpackungen im Einzelhandel
- Schuber, Etuis und hochwertige Verpackungen
Materialzusammensetzung von Vollpappe
Vollpappe besteht aus mehreren verdichteten Papierlagen, die unter hohem Druck miteinander verpresst werden. Je nach Qualität kann sie aus Frischfasern, recycelten Altpapierfasern oder einer Mischung daraus bestehen.
- Dicke: ca. 0,5 mm bis 3,0 mm
Graupappe – die nachhaltige Basis
Graupappe gehört zur Familie der Vollpappen, besteht jedoch fast vollständig aus recycelten Papierfasern. Das Material ist grau durchgehend, relativ schwer und sehr formstabil.
Eigenschaften von Graupappe:
- hoher Recyclinganteil, dadurch besonders nachhaltig
- sehr formstabil und steif
- vergleichsweise hohes Eigengewicht
- durchgehend graue, unbehandelte Oberfläche
- weniger ästhetisch ohne zusätzliche Veredelung
- gut geeignet zum Kaschieren und Veredeln
Typische Anwendungsbereiche von Graupappe
- Buchdeckel und Hardcover-Einbände
- Ordner und Mappen
- Brettspiel- und Puzzleplatten
- stabile Produktverpackungen und Schuber
- Kaschieruntergründe für veredelte Verpackungen
- Präsentations- und Archivboxen
Materialzusammensetzung von Graupappe
Graupappe besteht fast vollständig aus recycelten Altpapierfasern, die zu einer homogenen, grauen, massiven Pappbahn verdichtet werden. Bei Bedarf können geringe Anteile an Streich- oder Bindemitteln zugesetzt sein.
- Typische Stärken von Graupappe: 0,5 mm, 1,0 mm, 1,5 mm, 2,0 mm, 2,5 mm, 3,0 mm, 3,5 mm, 4,0 mm
Kurz zusammengefasst
- Wellpappe: leicht und schützend – perfekt für den Versand.
- Vollpappe: kompakt und stabil – ideal für Verkaufsverpackungen.
- Graupappe: schwere, recycelte Vollpappe – optimal für langlebige, feste Produkte.
Jedes Material hat seinen eigenen Vorteil und Einsatzzweck. Wer weiß, was die Unterschiede sind, kann Verpackungen gezielt nach Stabilität, Optik und Nachhaltigkeit auswählen.
Welche Pappe eignet sich am besten für Versandverpackungen?
Für Versandverpackungen eignet sich Wellpappe am besten. Sie kombiniert hohe Stabilität mit geringem Eigengewicht und bietet eine ausgezeichnete Stoßdämpfung, was Produkte beim Transport zuverlässig schützt. Durch ihre Wellenstruktur absorbiert sie Schläge, Vibrationen und Druck deutlich besser als Vollpappe oder Graupappe.
Zudem lässt sich Wellpappe flexibel an verschiedene Größen und Belastungen anpassen – von einwelligen Qualitäten für leichte Güter bis zu schweren, zwei- oder dreiwelligen Varianten für empfindliche oder schwere Produkte. Dadurch ist sie die wirtschaftlichste und sicherste Lösung für den Versand.